SPRICHWÖRTER UND IHRE HERKUNFT am 13.04.2024

Zum Kaffeetreff am 13.04.2024 - endlich wieder im Kantorat- zum Thema „Sprichwörter - woher sie kommen und der biblische Hintergrund“ hatte Referentin Katrin Geyer (noch bekannt aus ihrer Zeit bei der Bayerischen Rundschau) einen kurzweiligen Vortrag gestaltet. Nach der Begrüßung der zahlreichen Besucher durch Gerlinde Muhr und Stärkung vom gewohnt reichlichen Kuchenbuffet in einem liebevoll dekorierten Saal wurde unter Klavierbegleitung von Lisa Stenglein erst einmal gesungen, bevor es zu den interessanten Schilderungen und Auslegungen der Sprichwörter überging.

Frau Geyer erläuterte zunächst den Ursprung der Sprichwörter und hatte anhand einer Begrüßungsgeschichte schon viele Sprichwörter integriert. Sie erklärte unter anderem die Begriffe:
„Land unter“, „Klar Schiff machen“, „Ins Fettnäpfchen treten“, „Schlitzohr“, „Montags blau machen“, „Außer Rand und Band“, „Es ist alles in Butter“, „Jemanden dahin schicken, wo der Pfeffer wächst“...

Auch Redensarten aus der Bibel wurden erklärt: „Tohuwabohu“, „Wer‘s glaubt, wird selig“, „Ein Herz und eine Seele sein“, „Einen Sündenbock suchen“:

  • Das Wort "Tohu wa bohu" kommt aus dem Hebräischen und findet sich in der Bibel gleich am Anfang in der Schöpfungsgeschichte im 1. Buch Mose. Übersetzt heißt es dort "... und die Erde war wüst und leer..." Die wörtliche Übersetzung hieße "Finsternis" oder "Abgrund".
  • Wer's glaubt, wird selig: Das wird heute oft ironisch gebraucht, geht aber auf eine ganz und gar unironische Stelle im Markus-Evangelium zurück: Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.
  • Ein Herz und eine Seele sein: geht zurück auf die Apostelgeschichte des Lukas im Neuen Testament: "Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.“
  • Einen Sündenbock suchen: Im 3. Buch Mose ist beschrieben, wie Israel den großen Versöhnungstag begangen hat: Für alle im Lauf eines Jahres angesammelte Schuld des Volkes werden zwei Böcke eingesetzt. Der eine wird als Sühne-Opfer geschlachtet. Dem anderen werden durch Handauflegung die Sünden Israels aufgeladen. Dann wird er im wahrsten Sinn des Wortes in die Wüste und »zum Teufel geschickt«, nämlich zum Wüstendämon Asasel.
Als Buchempfehlung gab Frau Geyer alle Bücher von Rolf-Bernhard Essig, Ex- Kulmbacher und Sprachwissenschaftler an.

Katrin Geyer hatte abschließend noch eine persönliche Erfahrung mit auf den Weg gegeben: „Jetzt habe ich Ihnen viel erzählt, und ich hoffe, es hat ein bisschen Spaß gemacht. Zum Abschied möchte ich Ihnen noch einen Rat auf den Weg mitgeben, den ich früher von meiner Oma oft gehört habe. Es ist ein Satz, für den es unterschiedliche Erklärungen gibt. Aber die von meiner Oma ist die schönste.
Sie wissen ja, dass Franken immer wieder einmal von feindlichen Armeen besetzt war. Aus Franzosenzeit stammen viele Ausdrücke, die als Lehnwörter heute noch im Gebrauch sind: Portemonnaie, Chaiselongue, Trottoir...
Natürlich gab es seinerzeit durchaus Kontakte zwischen der heimischen Bevölkerung und den Besatzern - auch wenn das nicht gerne gesehen wurde. Vor allem junge, lebenslustige Menschen fanden durchaus Gefallen aneinander. Und wenn dann so ein junger französischer Soldat eine fränkische Schönheit zu intensiveren Zärtlichkeiten überreden wollte, dann lud er sie schon mal in sein Zelt ein mit den Worten "Visitez ma tente" - Besuch mich in meinem Zelt. Was dort passierte, können wir uns alle vorstellen - und die Folgen waren für eine junge Frau womöglich verheerend. Weshalb der Besuch im Zelt bald sinnbildlich stand für jede Art von Liederlichkeit. Und weshalb meine Oma mir auch immer davon abriet - visitez ma tent - lass das bleiben - Mach mir keine Fissematenten!“

Für alle, die den Vortrag verpasst haben: Es hätte sich wirklich gelohnt!

Es wurden noch zwei weitere Lieder mit Klavierbegleitung gesungen. Gerlinde Muhr bedankte sich mit einem kleinen Geschenk bei Katrin Geyer und Lisa Stenglein und dankte auch allen fleißigen Kuchenbäckerinnen, die das Kuchenbuffet möglich gemacht haben.

Der nächste Kaffeetreff findet am 19.10.2024 wieder im Kantorat statt mit dem Thema „Worte wie Herbergen“, hierzu ergeht schon jetzt herzliche Einladung. Termin bitte im Kalender vormerken!

Bis dahin bleiben Sie auch diesmal gesund und behütet.

„VORSICHT! TRICKBETRÜGER“ am 28.10.2023

Zu diesem wichtigen und brandaktuellen Thema informierte Frau Kriminalhauptkommissarin Anja Füßmann als Kriminalfachberaterin der KPI Hof sehr umfangreich und mit vielen Beispielen. Sie gab zahlreiche (auch wohlbekannte und trotzdem nicht eingehaltene) Ratschläge, um Diebstahl und Betrug zu vermeiden. Dadurch sind einige typische Merkmale in Erinnerung gerufen worden:

DIEBSTAHL

  • PIN und ec- und/oder Kredit-Karte gehören nicht zusammen in den Geldbeutel
  • PIN nicht als Telefonnummer im Handy einspeichern
  • Einkaufstasche nicht in/an den Einkaufswagen, sondern verschlossen(!) am Körper tragen
  • Männer: Vorsicht bei Geldbeutel in der Gesäßtasche, wird unbemerkt rausgezogen
  • Vorsicht bei innigem Dank bei Bettlern: bei Umarmung wird der Geldbeutel aus der Jacken-/Hosen- Tasche gezogen
  • Im Restaurant oder auch im Wartezimmer beim Arzt Tasche niemals unbeaufsichtigt und offen liegen lassen
  • Beim Verstauen der Einkäufe Geldbeutel/Handtasche am Körper, nicht auf Beifahrersitz bei geöffnetem Fahrzeug liegen lassen
  • Beim Tanken zum Bezahlen Auto immer abschließen
Als Opfer oder Zeuge immer Hilfe holen, sofort Polizei mit 110 anrufen, Merkmale wie Personenbeschreibung, Kfz-Kennzeichen oder Fahrzeugmarke festhalten!
Bei Diebstahl der ec- oder Kreditkarte sofort Sperrnotruf (116 116 in Deutschland, +49 116 116 im Ausland)anrufen und Anzeige erstatten – Sperrung gilt nämlich sonst nicht für kontaklose Zahlung, diese kann weiter genutzt werden!

BETRUG AN DER HAUSTÜR

  • Handwerker oder Bettler bieten Hilfe an
  • Stadtwerke, Finanzamt ... Ausweis verlangen!
  • Gauner wollen nur ins Haus kommen, einer an der Haustür, der andere sucht inzwischen nach Geld und Wertgegenständen im Haus
  • Wer steht draußen? Nachfragen/Kamera
  • Bei Zweifeln: Ausweis zeigen lassen, nachfragen, z.B. bei Stadtwerken anrufen
  • Zusatzschlösser anbringen: Kastenriegelschloss, Querriegelschloss oder einfach Kette

HAUSTÜRGESCHÄFTE

  • Dienstleistung: z.B. englische Teerkolonne, Dachdecker (Ziegel kaputt, wird gleich gemacht…)
  • Hausierer/Bettler: VORSICHT! ABO! KEINE EINMALZAHLUNG/SPENDE!!! Zeitung/Strom/Telefon/Tierschutzverein -> Seriöses Angebot?

HANDELSVERTRETER UND HAUSIERER

  • müssen Reisegewerbekarte vorlegen!
  • Bei Vertragsabschluss Durchschrift oder Kopie geben lassen mit Namen und Anschrift des Vertragspartners (was/wieviel?) und beidseitige Unterschrift geben lassen, Name des Verkäufers muss hierbei leserlich sein
  • Achtung! Vertragsdatum! Wird falsch eingetragen, somit wird der Widerruf/Kündigung sehr schwer, langwierig bis unmöglich gemacht, muss innerhalb 14 Tagen erfolgen
  • KEINE HAUSTÜRGESCHÄFTE!!!

GEWINNMITTEILUNG

  • „Sie haben gewonnen!“
  • Telefonnummer überprüfen
  • E-Mail nicht öffnen, sofort in Spam-Ordner und löschen
  • Bank fordert niemals über E-Mail Daten an!

SCHOCKANRUF wegen Unfall, Notfall, Kaution, Geld für Hauskauf von Enkeln
Dieses Thema war deutlich am meisten beeindruckend, weil man ja oft nicht nachvollziehen kann, warum immer noch Menschen darauf hereinfallen. Durch einen von Frau Füßmann abgespielten Live-Mitschnitt konnten die Besucher erleben, wie das psychologisch geschulte Betrüger-Personal in den Call-Centern die Schock-Situation ausnutzt und sich durch Vorgabe von Justiz- oder Notarbehörden das Vertrauen erschleicht. Die Gespräche werden über Stunden geführt und vom Festnetz während des Weges zur Bank auf das Handy verlegt, damit niemand informiert werden kann. Deshalb in solchen Situationen: sofort auflegen und Polizei verständigen, auch wenn keine Geld- oder Schmuckübergabe stattgefunden hat! Es gibt in Deutschland keine Gefängnisstrafe oder Kaution wegen eines verursachten Unfalls! Gesunde Vorsicht und Misstrauen bei Fragen zur Auskunft über Finanzen!
Durch die Künstliche Intelligenz ist auch eine Nachahmung der Stimme möglich, deshalb am Telefon niemals mit „Ja“ melden, sondern mit „Hallo“ und nachfragen, wer am Telefon ist! Angehörige anrufen und nachfragen!

„WhatsApp“- Betrug

  • „Hallo Mama, mein Handy ist kaputt“… Neue Nummer und Forderung nach Überweisung -> sofort löschen!
  • „Ihr I-Cloud-Speicher ist voll! Speicherlimit erreicht!“
  • E-Mail von der Bundespolizei: Mandat für Gerichtsverfahren wegen Kinderpornographie -> löschen!

Frau Füßmann bedauerte, dass der neue Dienstausweis der Polizei das Format einer ec-Karte hat und wichtige Daten zur Überprüfung fehlen. Die alte bronzefarbene Dienstmarke hatte auf einer Seite das Wappen, auf der Rückseite war die Dienstnummer eingraviert. Wichtig beim Dienstausweis: wird vom zuständigen Polizeipräsidium ausgestellt.

Nach so viel „schwerer Kost“ bedankte sich Gerlinde Muhr bei Frau Füßmann für die hilfreichen Ratschläge und überreichte ein kleines Geschenk. Ebenso bedankte sie sich mit einem kleinen Geschenk bei Lisa Stenglein, die mit ihrem Klavier die gemeinsam gesungenen Lieder begleitete und bei allen Kuchenbäckerinnen.

Der nächste Kaffeetreff findet am 20.01.2024 noch einmal im Sportheim statt , weil das Kantorat für die Konfirmandenarbeit benötigt wird. Bis dahin bleiben Sie auch diesmal gesund und behütet!

„Die Säulen der Erde“ am 25.03.2023

Zum zweiten Kaffeetreff in diesem Jahr und zum 55. seit Bestehen des Kaffeetreffs begrüßte Gerlinde Muhr alle Teilnehmer und Frau Pfarrerin Heidrun Hemme mit der Nachforschung zum Thema „Die Säulen der Erde“ - hängt das mit Ken Follett zusammen oder mit der Schöpfungsgeschichte?
Nachdem sie Lisa Stenglein begrüßt und ihr schon mal für die musikalische Begleitung am Keyboard dankte, hatte Gerlinde Muhr ein sehr passendes Gebet ausgewählt:

GEBET FÜR UNSERE ERDE
Allmächtiger Gott, der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist
und im kleinsten deiner Geschöpfe,
der du alles, was existiert,
mit deiner Zärtlichkeit umschließt,
gieße uns die Kraft deiner Liebe ein,
damit wir das Leben und die Schönheit hüten.
überflute uns mit Frieden,
damit wir als Brüder und Schwestern leben
und niemandem schaden. Amen

Anschließend wurde erst einmal das reichliche Kuchenbuffet eröffnet und Kaffee und Tee mit Gesprächen dazu an den Tischen genossen.
Nun stellte sich Frau Pfarrerin Hemme zunächst als Pfarrerin aus Leidenschaft vor mit großem Interesse an der Natur. Sie beschreibt sich als dankbar für die Geschenke der Natur und hält Hühner, Enten und Schafe (die Schafe sind zurzeit leihweise im Schwarzwald für die Wiesenpflege).
Anhand des Buches „Wunderbare Welt“ zeigte sie die Bilder zur Schöpfungsgeschichte in Kurzfassung, beschrieb die Schöpfung als Entwicklungsprozess und stellte danach die Texte aus Genesis 1 und 2 mit einem Ausdruck für die Teilnehmer gegenüber - hier wurde deutlich, dass der Text aus Genesis 1 die Erschaffung des Menschen an die letzte Stelle stellt, bei Genesis 2 jedoch an den Anfang der Schöpfungsgeschichte. Text 1 ist lebhaft und bunt mit Wiederholungen, Text 2 jedoch nicht. (Siehe Fotos)
Letztendlich ist aber aus beiden Texten zu erkennen: Wir Menschen sind gewollt von Gott, begleitet und angeschaut. Wir haben die Aufgabe, die Schöpfung zu bewahren und zu erhalten.

Fazit: Gott hat uns und die Welt gemacht!
Gerlinde Muhr bedankte sich bei Frau Pfarrerin Hemme für den Vortrag und bei Lisa Stenglein für die musikalische Begleitung und ein sehr schönes Segenslied mit einem kleinen Geschenk. Auch allen Kuchenbäckerinnen und Helfern sprach sie ihren Dank aus.
Das Gebet vom Anfang war so passend, dass damit auch der Abschluss gestaltet wurde. Pfarrerin Hemme sprach noch den Segen für alle aus.

Ein ausführlicher Bericht folgt im neuen Gemeindebrief.

„Geschwister - Geliebt, zerstritten oder einander fremd geworden“ am 28.01.2023

Sehr gut besucht - bis auf den letzten Platz - war der Kaffeetreff am 28.01.23 zum Thema „Geschwister - Geliebt, zerstritten oder einander fremd geworden“.

Die von Gerlinde Muhr nach der Begrüßung vorgestellte Referentin Frau Gisela Unterburger nahm die Besucher durch das Auswählen eines von ihr zur Auswahl mitgebrachten Fotos mit zurück in die Kindheit und erklärte die oft typischen Verhaltensmuster unter Geschwistern auf eine sehr positive Art.

Leider war der Nachmittag zu kurz, um noch ausführlicher darauf einzugehen - schließlich gab es ja auch noch ein leckeres Kuchenbuffet zu genießen und miteinander zwei Lieder zu singen, die von Lisa Stenglein musikalisch begleitet wurden. Gerlinde Muhr bedankte sich bei Frau Unterburger und bei Lisa Stenglein mit einem kleinen Geschenk, die Besucher taten dies mit einem kräftigen Applaus für den gelungenen Vortrag und für die Kuchenbäckerinnen.

Ein ausführlicher Bericht folgt im neuen Gemeindebrief.